Der Ruf nach Klarheit und Offenheit
[413] Schutz gegen das Mißverständnis und Einladung zugleich
Darum geht es. In allem Fragen, Suchen und Übersetzen darf dies nicht verwischt werden: Unser Glaube, der sich auf das verbindliche Glaubenszeugnis der Kirche verläßt, verläßt sich auf Gottes in Jesus Christus endgültig und ein für allemal gegebenes Ja. Kirche, die daran festhält und dieses schützt, wird nicht zum System selbstbehäbiger Sicherheit und selbstherrlicher Bescheidwisserei. Die Fragen und die Dunkelheiten, die Vorläufigkeiten und die Umwege bleiben der Kirche nicht erspart. Aber einer geht mit, der durch sein Ja ihr Ja trägt. Ausruhen, in uns selber verschließen dürfen wir uns nicht im Glauben an dieses Ja. Dieses Ja will ausgerichtet werden, klar und unmißverständlich, aber zugleich einladend, ermutigend, Zugänge erschließend. Dieses Ja Gottes ausrichten an die Menschen, das ist die Aufgabe der Kirche. Möge es ihr, möge es uns gelingen, dieses Ja so auszurichten, daß gerade die Suchenden, die Fragenden, jene, die sich schwertun mit dieser Kirche, sich nicht abgestoßen, sondern eingeladen finden. Beides darf nicht voneinander getrennt werden: der Schutz des Ja gegen das Mißverständnis, die Einladung des Ja, so daß möglichst viele, möglichst alle ihm folgen können.