Wie das Gros von Hemmerles Aquarellen und Zeichnungen gehören auch die in Frühling in Alghero gesammelten Gedichte in den Kontext von Hemmerles jährlichen Urlaubsaufenthalten in Alghero auf Sardinien von 1969 bis 1993.
Es liegen keine Zeugnisse darüber vor, wann die Gedichte im Einzelnen entstanden sind und wann Hemmerle überhaupt begonnen hat, in Alghero Gedichte zu schreiben. Bezeugt ist, dass Hemmerle im Urlaub 1988 an den Gedichten gearbeitet hat. Zusammen mit den sonstigen Gepflogenheiten Hemmerles lässt dies vermuten, dass es Entwürfe gegeben hat bzw. Vorstücke zur handschriftlichen Reinfassung – notiert auf einem einfachen Schreibblock oder auf kleinen und kleinsten Zetteln. Ob davon noch etwas existiert, ist nicht bekannt.
Von der Gedichtsammlung Frühling in Alghero existierte eine handschriftliche Fassung Klaus Hemmerles. Sie war gefertigt auf losen Blättern im Format DIN A 4. Der Titel der Sammlung: „Frühling in Alghero. Sardische Notizen“ mit der Datumsangabe: „März 1988“, die mit römischen Ziffern nummerierten Zwischenüberschriften und die 62 Gedichte waren jeweils auf einem einzelnen Blatt verzeichnet. Das Manuskript entstand im Winter 1988/1989 in Aachen. Diese Fassung ist nicht erhalten.
Auf der Grundlage von Hemmerles handschriftlicher Fassung erstellte seine Sekretärin, Frau Marianne Bandel, 1989 ein maschinenschriftliches Typoskript, das sich heute im Diözesanarchiv des Bistums Aachen befindet.
Dass Hemmerle nach dem Winter 1988/1989 nochmals an den Texten gearbeitet hat, ist nicht bezeugt. Auch sind keine anderen Gedichte oder gedichtähnliche Texte – sollten sie früher oder später entstanden sein – von ihm selbst gesammelt oder gar zu einer erkennbaren literarischen Einheit verarbeitet worden. Es kann insofern davon ausgegangen werden, dass Hemmerle die 62 Gedichte als einen abgeschlossenen einheitlichen Textkorpus betrachtete.
Ob er eine Veröffentlichung in Betracht gezogen hat, ist nicht bekannt.
Literatur:
Feiter, Reinhard: Gedichte sind Spuren. Ein Beitrag zur Ausstellung „Bilder sind Wege“ zum Gedenken an Bischof Klaus Hemmerle, Clara-Fey-Gymnasium, Schleiden, 9. September 1999, in: „Bilder sind Wege“. Eine Dokumentation, hg. v. Katholischen Bildungswerk der Region Eifel, o. O. [Schleiden] 2000, 34–61.
Feiter, Reinhard: Lerne am Herd die Würde des Gastes. Materialien und Überlegungen zum Italienbild Klaus Hemmerles (1929–1994), in: Vom Rhein zum Tiber. Das Italienbild historischer Persönlichkeiten aus dem Bistumsgebiet (Geschichte im Bistum Aachen, Beihefte 5), Neustadt/Aisch 2007, 121–150.